~ Der Dämon ~

Kurzfassung

In diesem Theaterstück geht es um Gewalt in Form des Krieges. Der Krieg wird hier symbolisch dargestellt durch einen Dämon, der in einem fiktiven Land vor langer Zeit die Menschen zuerst betört, dann aber dazu bringt sich gegenseitig umzubringen. 


Leseproben:

Der Dämon

Vorrede

Das Bühnenbild ist dreigeteilt. Auf dem linken Bühnenbild sind oben der Dämon (siehe Text) und unter ihm streitende Menschen (kleiner als er) sichtbar. Der rechte Teil zeigt ein Königschloss. Auf dem Mittelteil ist eine Kriegsszene mit flüchtenden Menschen dargestellt. Zwei Kinder kommen auf die Bühne (treten vor den Vorhang).

Kind 1:   Liebe Zuschauer, heute zeigen wir euch ein Märchen.

Kind 2:   Es spielt in grauer Vorzeit.

Kind 1:   Als noch Dämonen die Welt bevölkerten.

Kind 2:   Es ist sehr spannend.

Kind 1:   Vielleicht macht es euch auch ein wenig nachdenklich.

Kind 2:   So, jetzt geht`s aber los. (Jetzt zu Kind 2) Komm, wir setzen uns da unter den Baum.

Falls ein Vorhang vorhanden ist, wird er aufgezogen und die Kinder setzen sich vor das linke Bühnenbild. Jetzt kommen vier Erzähler auf die Bühne und setzen oder stellen sich vor das mittlere Bühnenbild.

Ende der Vorrede

Die Geschichte vom Dämon

Musik ertönt kurz.

Erzähler 1:   Einstmals, in grauer Vorzeit, als noch Dämonen die Erde bevölkerten, gab es ein großes Königreich.

Der König kommt auf die Bühne.

Erzähler 2:   Der König in diesem Reich regierte gerecht und weise. Alle Bewohner waren sehr zufrieden mit ihm und brachten ihm deshalb viele Geschenke.

Einige Bewohner kommen mit Blumen usw. auf die Bühne und legen sie vor den König hin, wobei sie sich hinknien. Danach verlassen sie die Bühne wieder.

....

Ein Fürst mit großem Gefolge erscheint vor dem König.

Fürst:   Ich bin der Nordlandfürst, oh König. Ich werde den Dämon besiegen und deine Tochter zur Frau erhalten.

Er und sein Gefolge treten zur Seite. Jetzt erscheint der weise Mann mit seinen Schülern (sie tragen Bücher unter den Armen).

Weiser:   Ich bin der Weise aus dem Ostland. Ich habe viel über den Dämon nachgedacht, oh König! Ich werde mit meinen Schülern den Dämon vertreiben und dann deine Tochter heiraten.

Auch er tritt zur Seite.

König:   Ich wünsche euch allen Glück und Erfolg.

Die Gruppen wenden sich unter Musikbegleitung nacheinander gegen den Dämon und machen Gesten des Vertreibens, während der Dämon seinen Pesthauch verbreitet, worauf einige von ihnen umfallen, andere hinter die Bühne laufen.

Erzähler 1:   Doch sie alle konnten den Dämon nicht vertreiben. Alle wurden von seiner List und seinem Pesthauch besiegt.

Der Dämon lacht.

Erzähler 2:   Da kam auch ein armer Schustersohn zum König.

Schuster:   König, auch ich möchte gegen den Dämon kämpfen, denn ich liebe deine Tochter.

König:   Wie willst du, ein armer Schuster, es schaffen, wo nicht einmal Edelleute und weise Männer mit großem Gefolge Erfolg hatten?

Schuster:   Ich bin schon zweimal ganz in der Nähe des Dämons gewesen, und ich habe einen Plan, wie ich ihn besiegen kann.

König:   Nun, dann viel Glück, Schuster.

Königstochter:   Auch ich wünsche dir Glück. Komm gesund zurück!

Der Schuster wendet sich jetzt gegen den Dämon, wobei er sich die Nase zuhält (Musik ertönt). Der Dämon macht wilde Gesten, doch der Schuster geht geradewegs auf ihn zu und reißt ihm die Maske ab.

Pesthauchdämon:   Oh weh! Meine Maske ist weg! Ich bin verloren!

Er verlässt die Bühne. Der Schuster tritt vor den König.

König:   Schuster, hast du den Dämon besiegt?

Schuster:   Ich habe ihn vertrieben.

Königstochter:   Oh, welch ein Segen! Endlich! Wie ist dir das gelungen?

Schuster:   Jeder weiß, dass der Pesthauch des Dämons seine Wirkung verliert, wenn der Dämon ohne Maske dasteht. Deshalb bin ich, als ich den Dämon an seinen Versprechungen erkannt hatte, so schnell ich konnte, mit angehaltener Luft ganz nahe an ihn herangelaufen und habe ihm seine Maske vom Gesicht gerissen. Da war die Gefahr vorbei.

....

Aufführungshilfen

Rollenübersicht und -verteilung

Die Intention der Theaterstücke dieser Reihe besteht u.a. darin, jeweils ganze Klassen an dem Stück mitwirken zu lassen, was bedeutet, dass jedem einzelnen Schüler die Möglichkeit geboten werden soll, eine Rolle zu übernehmen.
Für dieses Stück sind 20 Rollen mit sehr unterschiedlichem Sprechanteil vorgesehen. Zusätzliche Rollen können geschaffen werden, indem eine Rolle von verschiedenen Kindern gespielt wird. Des Weiteren können nach Belieben zusätzliche Statistenrollen geschaffen werden für die Kinder, die mitspielen, aber keinen Text sprechen möchten.
Für Kinder, die gar nicht am Geschehen auf der Bühne teilnehmen möchten, findet man sicher sinnvolle Aufgaben hinter der Bühne. Schon im Vorfeld sind auch diese Kinder wichtiger Teil der Theatergemeinschaft; sie können Anlaufstelle für Probleme sein und natürlich bei der Herstellung der Bühnenbilder, Kostüme und Requisiten mithelfen.

Die Rollen verteilen sich wie folgt:

RolleSprecheinsätzeWorte
Kind 1550
Kind 24  25
Erzähler 176
Erzähler 2 75
Erzähler 3132
Erzähler 44  91
König15216
Pesthauchdämon32
Ratgeber1  32
Hauptmann32
Soldat 17
Soldat 23
Soldat 33
Königstochter48
Ausrufer8
Fürst17
Weiser29
Schuster91
Gefolge des Fürsten-
Bürger-
Schüler des Weisen--
    

Ratgeber, Soldaten, Gefolge des Fürsten, Bürger und Schüler des Weisen sind in ihrer Anzahl variabel. Hier besteht die Möglichkeit, dass einige Schüler eine Doppelrolle spielen. Außerdem sind die Rollen des Gefolges des Fürsten, die Rollen der Bürger und die der Schüler des Weisen in der Häufigkeit der Auftritte variabel. Die umfangreichen Rollen König und Erzähler 3 sollten nach Möglichkeit mit Kindern besetzt werden, die schon ein bisschen Erfahrung mit dem Theaterspielen haben und denen eine große Rolle zugemutet werden kann. Ansonsten besteht die Möglichkeit, diese beiden Rollen zu teilen und sie von mehreren Kindern spielen zu lassen.

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Bühnenbildvorlagen

Die im Folgenden dargestellten Bühnenbilder besitzen ausschließlich Vorschlagscharakter, da jeder Klasse, bzw. jedem Spielleiter die Möglichkeit erhalten bleiben soll, das Bühnenbild der individuellen Klassensituation anzupassen und eigene Ideen zu verwirklichen.
Die Bühnenbildvorlagen, insbesondere die Vorschläge für das mittlere und rechte Bühnenbild, sind bewusst gegensätzlich ausgerichtet. Das Schloss soll, in Anlehnung an das in Märchen erzeugte Bild vom Königreich, Glück, Zufriedenheit und Eintracht symbolisieren. Im Gegensatz dazu zeigt die Vorlage für das mittlere Bühnenbild den Krieg, der Menschen zur Flucht zwingt und Leid schafft. Wie weit man das Extrem ein Konfliktes, nämlich den Krieg, in den Unterricht einbinden möchte, hängt von der jeweiligen Klassensituation und den Erlebnissen der Schüler ab und soll jeder Lehrkraft selbst überlassen werden.


Vorschlag für das linke Bühnenbild:
Der Dämon. Darunter sich streitende Menschen.

Fotos:


 

 

 

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