~ Die Sternbilder ~

Kurzfassung

In diesem Stück wird dargestellt aus welchen Gründen die Menschen im Laufe der geschichtlichen Entwicklung, beginnend vor ca. 30 000 Jahren, über die Kultur der Sumerer, Babylonier und Griechen bis hin zur Neuzeit Sternbilder erfunden und an den Himmel gesetzt haben.


Deckblatt des Theaterstückes "Die Sternbilder"

Leseproben:

Inhalt

Wie die Sternbilder erfunden wurden

Vorrede
3
1.Akt: Urzeit
4
2.Akt: Babylon
7
3.Akt: Griechenland 
10
4.Akt: Die Neuzeit 
14
Nachrede 
18
Aufführungshilfen
1.    Sachinformationen
19
1.1    Definition und Festlegung
19
1.2    Astronomische Erläuterungen
19
1.3    Kulturgeschichtliche Erläuterungen
20
1.4    Literatur  
25
2.    Rollenübersicht und –verteilung
26
3.    Bühnenbilder
28
4.    Requisiten 
46
5.    Kostüme
48
6.    Musik
49
7.    Anmerkungen zur Inszenierung
60
8.    Fotos mit Unterschriften
62
    

Wie die Sternbilder erfunden wurden

Vorrede

Das Bühnenbild ist dreigeteilt. Das linke und rechte Bild gehören zum 1. Akt. In der Mitte hängt das Sternbild des Großen Bären (mit Sternen). Alle Kinder pfeifen oder singen und spielen das Sternenlied. 2 Kinder stehen am vorderen Bühnenrand.

Kind 1:    Liebe Zuschauer, heute wollen wir an einigen Beispiel zeigen, wie die Sternbilder erfunden wurden.

Kind 2:    Hier seht ihr das Sternbild des Großen Bären (zeigt darauf). Das kennt ihr sicher schon alle. In Wirklichkeit sind am Himmel natürlich nur die Sterne des Großen Bären zu sehen (zeigt darauf), das Bild muß man sich dazu denken.

Kind 1:    So ist das für alle Sternbilder, die Sterne kann man sehen, die Bilder muß man sich vorstellen.

Kind 2:    Diese Bilder sind es, die von Menschen erfunden wurden, die Sterne sind natürlich schon immer da gewesen.

Kind 1:    Nun werdet ihr sicher fragen, warum zu diesen Sternen (zeigt darauf) gerade das Bild eines Bären erfunden worden ist, denn die Sterne selbst bilden ja gar keine Figur, die einem Bären ähnlich sieht.

Kind 2:    Die gleiche Frage kann man bei fast allen Sternbildern stellen, denn nur in ganz wenigen Fällen kann man schon an den Sternen die Figur des Sternbildes erkennen, mit dem diese Sterne bezeichnet werden.

Kind 1:    Diese Frage werden wir euch in unserem Stück an vielen Beispielen beantworten.

Ende der Vorrede

....

2. Akt

Das Bühnenbild ist dreigeteilt. Der linke Teil zeigt eine Szene aus Babylon, z.B. Turm zu Babel. Auf dem rechten Drittel ist auch eine Szene aus Babylon dargestellt, z.B. eine Mauer mit Bildern geflügelter Löwen. Der Mittelteil wird von einer Darstellung des Tierkreises eingenommen. Auf der freien Fläche innerhalb des Tierkreises werden im Verlauf dieses Aktes 4 Abbildungen von Sternbildern befestigt und wieder abgenommen. Auch eine abnehmbare Sonnenscheibe ist vorhanden.

In diesem Akt wird eine Astronomie-Unterrichtsstunde in einer babylonischen Tempelschule ca. 2000 vor Christus dargestellt. Dementsprechend gibt es in diesem Akt den Lehrer, die Schüler und die Erzähler (5). Lehrer und Schüler sind babylonisch gekleidet: hemdartige Kleider mit viel Gold- und Silberschmuck. Die Erzähler sitzen vor dem rechten Bühnenbild. Eine einfache Melodie wird gespielt, hört jedoch schon nach kurzer Zeit auf. Ein Schild zeigt: Tempelschule in Babylon vor 4.000 Jahren.

Erzähler 1:    Als vor ungefähr 5.000 Jahren die ersten Staaten im Zweistromland und in Ägypten entstanden (zeigt dabei auf das linke und rechte Bühnenbild), gab es in diesen Staaten viele Priester, die z.B. bei den Babyloniern auch immer Astronomen waren, denn auch bei ihnen waren die Sterne Götter.

Erzähler 2:    Es waren diese Astronomen-Priester, welche die von den Vorfahren bekannten Sterngruppen nun mit Namen und Bildern versahen.

Erzähler 3:    Sie wählten dazu solche Namen und Bilder, welche die Ereignisse darstellten, die diese Sterngruppen ankündigten.

Erzähler 4:    Damals gab es auch schon Schulen, und in diesen Schulen mußte natürlich alles, was man über die Sterne wußte, gelernt werden, denn das war ja für die Menschen damals sehr wichtig.

Jetzt beginnt die Schulstunde. Der Lehrer kommt herein und alle Schüler verbeugen sich tief.

Alle Schüler:    Gegrüßt seist du, Schulvater.

Schulvater:    Gegrüßt seid ihr, Schüler.

Schulvater:    Heute wollen wir wiederholen, was ihr über die Sternbilder gelernt habt. Sargon, erzähl du, wie es angefangen hat.

Sargon tritt vor das mittlere Bühnenbild und befestigt dort das Bild mit der Sterngruppe des Wassermannes innerhalb des Tierkreises. Beim Sprechen zeigt er auf das jeweils gemeinte.

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3. Akt

Das Bühnenbild ist dreigeteilt. Das linke Drittel zeigt den nördlichen Sternenhimmel (wobei der innere, außerhalb des Tierkreises liegende Teil zunächst abgedeckt ist). Auf dem rechten Drittel ist eine Szene aus Griechenland ca. 500 v.Chr. dargestellt: Tempel, Statuen usw.. Am mittleren Teil werden die jeweils gespielten Sternbilder aufgehängt; jetzt ist dort das Bild des Hercules befestigt. Es gibt wieder zwei Gruppen von Darstellern: Spieler und Erzähler (4). Eine einfache Flötenmelodie ist zu hören. Ein Schild zeigt an: Griechenland vor ca. 2.500 Jahren. Die Erzähler fangen an.

Erzähler 1:    Nachdem die Babylonier also die Sternbilder des Tierkreises erfunden hatten (zeigt dabei auf den Tierkreis auf dem linken Bühnenbild), begannen etwa 1.000 v.Chr. die Griechen damit, auch den noch nicht bebilderten Teil des Himmels mit Sternbildern zu versehen.

Erzähler 2:    Weil von Griechenland aus der nördliche Teil des Sternenhimmels besser als der südliche zu sehen ist, bedeckten sie deshalb hauptsächlich diesen nördlichen Teil (zeigt auf das linke Bühnenbild, wo jetzt der ganze Sternenhimmel zu sehen ist) mit ihren Bildern.

Erzähler 3:    Sie erfanden diese Bilder aber auf eine ganz andere Art und Weise als die Babylonier. Sie versetzten nämlich Gestalten aus ihren Sagen an den Himmel.

Erzähler 4:    Eine dieser Sagen, deren Gestalten sie an den Himmel setzten, ist die Sage von den 12 Arbeiten des Hercules. Dort (zeigt auf das mittlere Bühnenbild) seht ihr ihn und dort (zeigt auf das linke Bühnenbild) auch.

Erzähler 1:    Hercules war der Sohn eines Gottes und einer menschlichen Frau, also ein Halbgott.

Erzähler 2:    Schon bei seiner Geburt war zu erkennen, daß er einst große Taten vollbringen würde.

Erzähler 3:    Deshalb gab man ihm die besten Lehrer, die man finden konnte. So unterrichteten ihn z.B. der beste Ringer seiner Zeit im Ringen, der beste Wagenlenker im Lenken des Streitwagens und die weisesten Männer im Lesen und Schreiben.

Erzähler 4:    Als Hercules 18 Jahre alt geworden war, erschienen ihm im Traum zwei Mädchen. Das eine Mädchen war die “Liederlichkeit” und das andere die “Tugend”.

Hercules und die beiden Mädchen betreten jetzt die Bühne, entsprechend gekleidet und geschminkt. Hercules trägt eine hölzerne Keule. Jetzt beginnen die Spieler.

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Sachinformationen

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1.3    Kulturgeschichtliche Erläuterungen

Wie schon erwähnt, war es nicht die Form der Sterngruppen, die dazu führte, zwangsläufig ganz bestimmte Bilder in ihnen zu sehen und sie danach zu benennen. Diese Benennung oder Zuordnung von Bildern geschah aus ganz anderen Gründen und hat sich über viele Jahrtausende hingezogen. Die Geschichte der Sternbilder, ihre Erfindung und Mythisierung kann deshalb nur verstanden werden auf dem Hintergrund der geistigen und religiösen Entwicklung der frühen Menschheit aus deren allerersten urtümlichen Anfängen heraus.

Vorderer Orient

So hat das bildhafte Denken der frühen Steinzeitmenschen im vorderen Orient den ältesten Sternbildern ihren Namen gegeben. Wenn z.B. regelmäßig mit dem Frühaufgang einer bestimmten Sterngruppe die Regenzeit einsetzte, so wurde dies als eine höhere Ordnung empfunden und in dem Bemühen, einer hier offenbar waltenden höheren Macht sichtbaren Ausdruck zu verleihen, wurde diese Sterngruppe dann zum Bringer des Regens gemacht: zum Wassermann, der den vollen Krug über das Land ausleerte.
Der Anlass zur Benennung der Sterngruppen war aber durch reine Nützlichkeitserwägungen bedingt. Für die Menschen der damaligen Zeit, die Ackerbau und/oder Viehzucht betrieben, war es wichtig, im voraus zu wissen, wann die Regenzeit beginnen, wann der Nil seinen fruchtbaren Schlamm bringen würde, wann die ersten Lämmer ihrer Schafherden zur Welt kommen würden usw..
Die Sternbilder wurden also als Zeitmarken für den Beginn ihrer landwirtschaftlichen Arbeiten benutzt. Aus diesem Grund sind auch nicht die auffälligsten Sternbilder die allerersten, sondern die Bilder des Tierkreises, d.h. derjenigen Sterngruppen, die im Laufe eines Jahres jeweils zusammen mit der Sonne auf- bzw. untergehen, die also das Jahr unterteilen. So kann aus den Tierkreisbildern vom Widder bis zu den Fischen der Jahreslauf des bäuerlichen Lebens im alten Assyrien oder Ägypten abgeleitet werden.
Wenn der "Widder" im Frühaufgang erschien, mussten die Schafherden auf die Weide getrieben werden, und die Lämmer kamen zur Welt. Der "Stier" zeigte an, dass die Zeit zum Pflügen gekommen war, die "Zwillinge", dass jetzt nach Beendigung der Feldarbeiten die Zeit zum Suchen einer Frau und zur Familiengründung nahte. Die Bedeutung des "Krebses" ist heute nicht mehr zu rekonstruieren.

Der "Löwe" ist wohl zu seinem Namen gekommen, weil er in der heißesten Jahreszeit, die er damit also ankündigte, zusammen mit der Sonne aufging. Hier lag die Parallele zwischen dem Löwen als dem König der Tiere und der herrschaftlichen Gewalt der glühenden Sonne nahe. Die "Jungfrau", die früher "Kornähre" hieß, kündigte die Erntezeit an. Die Bedeutung der "Waage" ist nicht mehr zu klären, vielleicht sollte sie die Länge von Tag und Nacht zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche gegeneinander abwägen. Auch die Bedeutung des "Skorpion" ist nicht mehr bekannt. Der Frühaufgang des "Schützen" kündigte die Zeit der Jagd und der Kriegszüge an, die damals erst jeweils nach der Ernte, also wenn die Vorratsbehälter gefüllt waren, durchgeführt wurden. Der "Steinbock" hieß ursprünglich "Ziegenfisch" und wird dargestellt mit dem Vorderleib einer Ziege und dem Hinterteil eines Fisches. Er könnte den Übergang von der Dürre zur Regenzeit angezeigt haben. Der "Wassermann" ist wahrscheinlich das älteste Sternbild des Tierkreises. Seine Bedeutung ist schon erläutert worden (s.o.). Die "Fische", das letzte Bild des Tierkreises, deuteten auf den Reichtum an Fischen hin, der sich in den von der Regenzeit angeschwollenen Gewässern zeigte.
Die Erfindung der Tierkreisbilder hat sich sicher über Jahrtausende hingezogen. Das Alter des "Wassermanns" beträgt wohl 20.000, die der übrigen mehr als 10.000 Jahre. Es ist anzunehmen, dass die Sumerer, die Bewohner Mesopotamiens (ca. 3.000 v.Chr.) nur sieben Tierkreisbilder hatten, weil bei ihnen die Sieben eine heilige Zahl war. Erst die Babylonier, deren Zahlenmystik in der Zwölf gipfelte, brachten die Tierkreisbilder auf ihre heilige Zahl.
Die Babylonier waren es auch, die im Zusammenhang mit ihrer Religion, ihrer Zahlenmystik und ihren Mythen die Astrologie erfanden und zu einem sehr komplexen System entwickelten.
Die der Astrologie zugrunde liegende Hypothese nämlich, dass die Sterne das Geschehen auf der Welt beeinflussen, schien damals völlig gesichert: Die Sterne des Tierkreises waren ja ganz offensichtlich für das jahreszeitliche Wettergeschehen verantwortlich. Es war dann nur noch ein kleiner Schritt zu dem Postulat, dass die Sterne auch das menschliche Schicksal beeinflussen konnten.
So war also durch die alten Kulturen des vorderen Orients ein kleiner Teil des gestirnten Himmels, nämlich das schmale Band des Tierkreises, mit Bildern versehen worden. Um die Sterne außerhalb des Tierkreises hatten sich diese Kulturen nicht gekümmert.

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Vorschläge für Bühnenbilder

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Bühnenbildvorlage 1:
Vorrede Mitte der Bühne: Das Sternbild des Großen Bären

Von dieser Vorlage Folie erstellen, diese dann auf Bühnenbildunterlage projizieren (z.B. Tapete) und dort mit dickem Stift die Konturen nachzeichnen.

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Bühnenbildvorlage 6:
2. Akt Mitte der Bühne: Darstellung des Tierkreises

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Musik

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Lied zum Ende

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Fotos:






 

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