~ Der fliegende Teppich~

Kurzfassung


Leseproben:

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2. Szene (Rahmengeschichte)
Beginn der ersten Nacht

Im Zimmer des Königs: Der König mit seinem riesigen Turban und Scheherazade sitzen nebeneinander auf Kissen. Ein liegender Halbmond und Sterne sind durch ein Fenster zu sehen. Dazu ist arabische Musik zu hören.
Ein Schild zeigt: Beginn der ersten Nacht

König:   Scheherazade, du bist sehr mutig! Du bist freiwillig zu mir gekommen, obgleich du weißt, was nach dieser Nacht mit dir geschehen wird.

Scheherazade:   Oh, König der Zeit! Allah schenkt das Leben und Allah nimmt das Leben.

In diesem Moment kommt ein Diener herein, wirft sich vor dem König auf die Knie und sagt.

Diener:   Oh, König! Dinarzad steht vor der Tür und bittet darum, ihre Schwester sehen zu dürfen.

König:   Sie soll hereinkommen.

Der Diener geht und führt Dinarzad herein. Diese fällt auch vor ihm auf die Knie.

König:   Was ist dein Begehr, Dinarzad?

Dinarzad:   Oh Beherrscher der Gläubigen! Ich wollte meiner Schwester Lebewohl sagen, denn nur Allah weiß, was der' nächste Tag bringen wird.

König:   Gut, tue das. Jetzt möchte ich schlafen, der Morgen ist nicht mehr fern.

Dinarzad:   Oh König, Licht der Welt! Kennst du schon die wunderbaren Geschichten, die Scheherazade zu erzählen weiß? Es sind die schönsten Geschichten, die es gibt.

König:   (an Scheherazade gewandt) Stimmt das, Scheherazade?

Scheherazade:   Ja, oh König, das ist wahr.

König:   Nun gut, dann erzähle uns bitte eine davon vor dem Einschlafen.

Scheherazade:   Einst regierte auf den östlichen Inseln ein weiser Sultan.

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Hussein:   Vater, wie du vielleicht schon weißt, sind wir alle drei, sowohl Ali als auch Achmed und ich, unsterblich in Nurenahar verliebt, und jeder von uns möchte sie heiraten.

Achmed:   Ja, aber weil wir deshalb nicht miteinander in Streit geraten wollen, bitten wir dich, unseren Vater, zu entscheiden, wer die Prinzessin zur Frau bekommen soll.

Ali:   Wir werden uns widerspruchslos deinem Wort unterwerfen, und es wird weiterhin brüderliche Freundschaft zwischen uns herrschen.

Sultan:   Meine lieben Söhne! Ich habe geahnt, dass es so kommen würde, denn Nurenahar ist die schönste und vollkommenste aller Frauen. Eigentlich hatte ich Nurenahar mit einem König, der in einem Reich regiert, das an unser Land grenzt, verheiraten wollen, damit zwischen ihm und uns immer Friede herrsche, aber nun ist es leider anders gekommen. Wollt ihr es euch nicht doch noch einmal überlegen und nach einer anderen Frau Ausschau halten?

Alle Söhne:   Nein, Vater! Wir lieben nur Nurenahar.

Sultan:   Nun gut. Da ihr mir alle drei gleich lieb seid, kann ich aber nicht einfach  sagen, du, Hussein, oder du, Ali, oder du, Achmed, sollst sie erhalten, sondern ich stelle euch allen eine Aufgabe. Hört genau zu:

Alle drei Söhne:   (sich noch einmal verneigend) Wir hören.

Sultan:   Ihr wisst, dass ich mich für ganz besonders merkwürdige und seltsame Sachen interessiere. Deshalb soll jeder von euch auf eine Reise gehen. Jeder in ein anderes Land. Dort sollt ihr nach solchen Sachen Ausschau halten. Wer von euch die interessanteste Merkwürdigkeit zurückbringt, soll dann Nurenahar zur Frau erhalten. Ihr müsst in einem Jahr zurück sein.

Alle drei Söhne:   Wir haben dich verstanden und werden tun, was du sagst. Schon morgen werden wir abreisen.

Hussein:   Wir werden uns als Kaufleute verkleiden und nur einen Diener mitnehmen. Würden wir als Prinzen reisen, würden wir sicherlich sehr oft von Räubern und Wegelagerern, die bei Prinzen Gold vermuten, überfallen werden.

Sultan:   Gut, so sei es. (an Nurenahar gewandt) Nurenahar, was hältst du von dieser Entscheidung?

Nurenahar:   (fällt auf die Knie) Oh Sultan! Sie ist, wie alle deine Entscheidungen, weise und gerecht.

Sultan:   (an die Söhne gewandt) Auf Wiedersehen in einem Jahr.

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3. Szene (Hauptgeschichte)
Alis Reise

Inzwischen ist die Bühnendekoration geändert worden. Jetzt ist der Innenhof einer Karawanserei (Kamelrastplatz) zu sehen. Mehrere kniende Kamele sind zu erkennen. Auf der einen Seite ist eine Gruppe von Personen versammelt und schart sich um einen Gegenstand. Ali und sein Diener sitzen etwas von dieser Gruppe entfernt.
Ein Schild zeigt: Alis Reise

Scheherazade:   (fährt fort) Ali hatte sich vorgenommen, nach Schiras, welches damals die Hauptstadt Persiens war, zu reisen, weil er von dieser Stadt viel Wunderbares gehört hatte. Auch er durchquerte mit Karawanen öde Wüsten und überwandt steile Gebirge. Er kam durch fruchtbare Länder mit vielen Dörfern und prächtigen Städten, deren Basare er sich alle ganz genau anschaute, weil er hoffte, vielleicht schon auf dem Weg etwas Merkwürdiges zu finden. Nichts jedoch erschien ihm merkwürdig genug, bis er endlich eines Abends mit seiner Karawane auf einem Rastplatz in Schiras anlangte.

Ende des Erzähltextes. Scheherazade verlässt die Bühne.

Ali:   (zu seinem Diener gewandt) Das war heute ein langer und anstrengender Ritt. Mach uns schnell etwas zu essen, und dann wollen wir schlafen. Morgen werden wir uns Schiras anschauen.

Diener:   Ja, oh Herr!

Der Diener beginnt, mit Töpfen über einem Feuer zu hantieren. Plötzlich sagt Ali zu ihm, auf die Gruppe von Leuten deutend.

Ali:   Du, da scheint es etwas Besonderes zu geben. Geh doch mal rüber und schau nach!

Der Diener tut das und kommt zurück.

Diener:   Dort lagert ein reicher Kaufmann. Der hat ein elfenbeinfarbenes Rohr, in das alle hineinschauen wollen.

Ali:   Warum wollen sie das?

Diener:   Das weiß ich nicht.

Ali:   Komm! Lass uns hinübergehen und den Kaufmann bitten, auch uns das Rohr zu zeigen.

Sie gehen hinüber, und Ali begrüßt den Kaufmann.

Ali:   Salam aleikum.

Kaufmann:   Salam aleikum.

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Bühnenbildvorschläge


Bühnenbildvorlage für den rechten Teil des Bühnenbildes
für die 3. Szene des 2. Aktes:
Blick vom Kamelrastplatz in die Wüste

Fotos:

 

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